Wetterbedingte Schmerzen – Warum viele Hunde bei Kälte steifer werden

Sinkende Temperaturen sind für viele Hunde eine echte Herausforderung. Gerade im Herbst und Winter berichten viele Halter, dass ihr Hund schwerfälliger wirkt, weniger Freude an Bewegung zeigt oder morgens lange braucht, um „in Gang zu kommen“. Doch was steckt dahinter?

Warum Kälte die Gelenke belastet

1. Geringere Durchblutung

Bei Kälte ziehen sich die Blutgefäße zusammen. Das bedeutet:

  • Die Muskulatur wird schlechter durchblutet

  • Gelenke werden weniger mit Nährstoffen versorgt

  • Bewegungen fühlen sich schwerfälliger und „rostiger“ an

Hunde mit Arthrose oder alten Verletzungen spüren diese Veränderungen deutlich stärker.

2. Steifere Muskulatur

Kälte macht Muskeln weniger elastisch.
Das führt zu:

  • längerer Aufwärmphase

  • erhöhter Verletzungsgefahr

  • sichtbar steifen Bewegungen

Viele Hunde heben ihre Beine nicht richtig an, rutschen schneller aus oder vermeiden schnelle Bewegungen.

3. Arthrose-Schmerzen verstärken sich

Hunde mit Gelenkerkrankungen reagieren besonders empfindlich auf Wetterwechsel.
Kälte sorgt dafür, dass:

  • entzündete Gelenke stärker schmerzen

  • die Gelenkflüssigkeit zähflüssiger wird

  • Bewegungen unangenehm werden

Deshalb zeigt sich Arthrose im Winter meist intensiver als im Sommer.

Wer ist besonders gefährdet?

  • Senioren

  • Hunde mit Arthrose, HD, ED oder Spondylose

  • Hunde mit alten Verletzungen oder OP-Narben

  • Kleine oder kurzhaarige Hunde

  • Sport- und Arbeitshunde

Ihr Bewegungsapparat reagiert schneller auf Temperaturschwankungen.

Wie du deinem Hund helfen kannst

1. Warmhalten – innen & außen

  • wärmende Hundemäntel bei empfindlichen Hunden

  • weiche, isolierte Liegeplätze

  • Vermeidung von Zugluft

  • Wärmekissen oder Wärmflasche (mit Tuch!) bei Verspannungen

2. Kurzes, gezieltes Warm-up vor dem Spaziergang

Schon 5 Minuten helfen:

  • lockeres Massieren der Muskulatur

  • leichte Mobilisationsübungen

  • Schrittübungen im Hausflur

So werden Gelenke besser geschmiert und Muskeln bereitet.

3. Mehr Bewegung, aber dosiert

Regelmäßige, moderate Bewegung ist essenziell:

  • mehrere kürzere Spaziergänge statt ein langer

  • rutschfreie Untergründe bevorzugen

  • kontrollierte Übungen (z. B. Cavaletti, Schritttraining)

Wichtig: Überlastungen vermeiden!

4. Physiotherapie nutzen

Professionelle Unterstützung kann viel bewirken:

  • Wärme- und Lasertherapie

  • Massage und Faszienbehandlung

  • Muskelaufbau für bessere Stabilität

  • Gelenkmobilisation

Gerade im Winter ist Physio ein echter Gamechanger.

5. Ernährung & Ergänzungen

Sinnvoll können sein:

  • Grünlippmuschel

  • Omega-3-Fettsäuren

  • Kollagen/Hyaluron

  • Kurkuma oder MSM

Diese unterstützen Gelenke und Entzündungsfreiheit – natürlich nach individueller Beratung.

Fazit

Viele Hunde haben bei kaltem Wetter tatsächlich mehr Schmerzen und wirken steifer und das hat physiologische Gründe. Mit Wärme, gutem Management, gezielten Übungen und gegebenenfalls Physiotherapie kannst du deinem Hund jedoch helfen, auch durch die kalte Jahreszeit beweglich und schmerzärmer zu kommen.

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