Schnee fressen – ist das gefährlich für Hunde?

Für viele Hunde ist Schnee ein riesiger Spaß: Sie tollen herum, stupsen Schneehaufen an und schlabbern begeistert kalte Flocken vom Boden. Doch auch wenn Schnee auf den ersten Blick harmlos wirkt, birgt er einige Risiken für die Gesundheit deines Hundes, besonders bei großen Mengen.

Warum Hunde Schnee fressen

Viele Hunde tun es aus:

  • Spieltrieb – Schnee wirkt spannend, neu und schmeckt „anders“.

  • Abkühlungsbedürfnis – vor allem nach dem Toben.

  • Neugier – neue Texturen verleiten zum Probieren.

  • Durst – Hunde ersetzen Wasser fälschlicherweise durch Schnee.

Auch wenn das Verhalten natürlich ist, kann es unangenehme Nebenwirkungen haben.

Die häufigsten Risiken beim Schneefressen

1. Magenschleimhautentzündung (Gastritis)

Der häufigste Effekt:
Kalter Schnee reizt die Magenschleimhaut.

Typische Symptome:

  • Erbrechen

  • Bauchschmerzen

  • Speicheln

  • Würgen oder Schluckauf

  • Grasfressen

Manche Hunde reagieren schon auf kleine Mengen empfindlich.

2. Verschmutzungen im Schnee

Schnee ist selten „sauber“. Darin können stecken:

  • Streusalz

  • Abgase und Schmutz

  • Tierkot

  • Viren, Bakterien, Parasiten

  • Split oder kleine Steinchen

Diese Stoffe belasten den Magen oder können sogar giftig sein.

3. Rachen- und Halsreizungen

Der kalte Schnee kann zu:

  • Husten

  • Heiserkeit

  • Halsentzündungen

  • vermehrtem Speicheln

führen, besonders bei Hunden, die sowieso empfindliche Atemwege haben.

4. Reizungen durch Streusalz

Streusalz ist häufig im Schnee enthalten und kann:

  • den Magen reizen

  • Erbrechen auslösen

  • die Schleimhäute verätzen

Bei empfindlichen Hunden reicht bereits eine kleine Menge.

5. Risiko für Hunde mit Vorerkrankungen

Besonders gefährdet sind Hunde mit:

  • empfindlichem Magen-Darm-Trakt

  • chronischer Gastritis

  • Allergien

  • Atemwegsproblemen

Bei ihnen sollte Schnee fressen möglichst verhindert werden.

Wie viel Schnee ist okay?

Grundsätzlich gilt:

  • kleine Mengen = meistens unproblematisch

  • viel Schnee = häufig Magenprobleme

Entscheidend ist, wie empfindlich dein Hund ist. Manche vertragen etwas Schnee gut, andere bekommen schon nach wenigen Bissen Beschwerden.

Wie du Schnee fressen verhindern kannst

1. Alternativen anbieten

  • immer Wasser dabeihaben

  • nach dem Toben kurz trinken lassen

  • gefrorene Leckerchen oder Hundeeis als Beschäftigung (im Winter sparsam!)

2. Im Spiel Grenzen setzen

  • Schnüffelspiele im Schnee auf sauberen Flächen

  • Apportieren vermeiden, wenn der Hund dabei Snowballs „frisst“

  • klare Signale wie „Aus“ oder „Nein“ trainieren

3. Schlechte Bereiche meiden

  • Straßenränder mit Streusalz

  • Parkplätze

  • schmutzige Schneeberge

  • gelber Schnee

4. Empfindliche Hunde besonders schützen

Bei Hunden mit empfindlichem Magen:

  • Schnee konsequent verhindern

  • warmes Futter oder Brühe nach dem Spaziergang

  • Mantel verwenden, um Auskühlen zu vermeiden

Wann zum Tierarzt?

Sofort, wenn dein Hund:

  • länger als 24 Stunden erbricht

  • Blut erbricht oder im Kot hat

  • starke Bauchschmerzen zeigt

  • apathisch wirkt

  • Fieber bekommt

Diese Symptome können auf eine starke Gastritis oder Vergiftung hinweisen.

Fazit

Schnee fressen sieht lustig aus, kann aber schnell unangenehme Folgen haben. Besonders der empfindliche Magen vieler Hunde reagiert auf die Kälte, Schmutz und Streusalz im Schnee. Mit Aufmerksamkeit, Alternativen und ein paar einfachen Regeln kannst du das Risiko deutlich reduzieren, damit der Winterspaß ungetrübt bleibt.

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