Fellpflege im Sommer – Scheren oder lieber nicht?
Im Sommer stellen sich viele Hundebesitzer die gleiche Frage: Sollte ich meinen Hund scheren, um ihm die heißen Tage zu erleichtern – oder schade ich ihm womöglich damit? Die richtige Fellpflege ist im Sommer besonders wichtig, aber nicht jeder Hund profitiert vom Scheren.
Die Funktion des Hundefells: Schutz vor Hitze und Sonne
Viele denken, das Fell sei im Sommer nur „zu warm“. Tatsächlich wirkt es aber wie eine natürliche Klimaanlage. Besonders das Deckhaar und die Unterwolle regulieren die Temperatur, schützen vor UV-Strahlen, Insekten und Hitzestau.
Wichtig zu wissen:
Ein intaktes, gepflegtes Fell isoliert sowohl gegen Kälte als auch gegen Hitze. Es schützt die Haut – wird das Fell zu stark ausgedünnt oder geschoren, kann genau dieser Schutz verloren gehen.
Scheren – ja oder nein?
Die Antwort ist: Es kommt auf den Hund an.
Nicht scheren solltest du:
Hunde mit doppellagigem Fell (z. B. Husky, Golden Retriever, Schäferhund)
Rassen mit selbstreinigender Fellstruktur oder Fellwechsel
Hunde, deren Fell nicht nachwächst oder ungleichmäßig wiederkommt
Scheren kann sinnvoll sein bei:
Langhaarigen Rassen ohne Unterwolle (z. B. Pudel, Malteser)
Hunden mit verfilztem oder stark verdichtetem Fell
Individuen, die sehr schnell überhitzen oder sich nicht ausreichend selbst regulieren können
Achtung:
Ein zu kurz geschorenes Fell (unter 1 cm) kann zu Sonnenbrand, Hautreizungen und Hitzestau führen!
Alternative zur Schur: Richtig bürsten!
In den meisten Fällen ist regelmäßiges und gründliches Ausbürsten effektiver und gesünder als das Scheren:
Entfernt lose Unterwolle und Belag
Fördert die Luftzirkulation im Fell
Beugt Verfilzungen und Hitzestau vor
Unterstützt den natürlichen Fellwechsel
Empfohlene Werkzeuge:
Unterwollbürsten, Kämme, Zupfbürsten oder spezielle Grooming-Tools – je nach Felltyp deines Hundes
Weitere Tipps zur Fellpflege im Sommer
Regelmäßiges Bürsten: Besonders in Fellwechselzeiten und bei hohen Temperaturen
Sanftes Baden: Bei starker Verschmutzung, aber nicht zu häufig (um die Hautschutzbarriere nicht zu stören)
Fell auf Hautprobleme prüfen: Zecken, Parasiten, Hautirritationen – besonders bei dichter Unterwolle
Keine Selbstversuche mit der Schermaschine: Lieber professionell beim Hundefriseur beraten lassen
Fazit: Fellpflege statt Radikalschur
Nicht jeder Hund profitiert von einer Schur – im Gegenteil: Oft ist sie sogar kontraproduktiv. Ein gut gepflegtes, ausgebürstetes Fell bietet den besten natürlichen Schutz vor Sommerhitze. Ob dein Hund zu den Rassen gehört, bei denen das Scheren sinnvoll ist, solltest du individuell entscheiden – am besten gemeinsam mit einer Fachperson.