Dein Hund läuft plötzlich anders?

Läuft dein Hund plötzlich unrund, schont eine Pfote oder zeigt ein verändertes Gangbild? Solche Veränderungen können ein wichtiges Warnsignal für gesundheitliche Probleme sein. Ob muskulär, neurologisch oder orthopädisch – es lohnt sich, früh hinzuschauen und die Ursachen abzuklären, bevor sich Beschwerden verschlimmern.

Typische Anzeichen für ein verändertes Gangbild

Nicht immer ist eine Lahmheit auf den ersten Blick zu erkennen. Diese Anzeichen können subtil sein:

  • Kurzes Antippen des Bodens mit einer Pfote

  • Hinken, vor allem nach dem Aufstehen

  • Schleifende Bewegungen oder Stolpern

  • Vermehrtes Umsehen während des Laufens

  • Vermeidung bestimmter Bewegungen (z. B. Treppen, Sprünge)

  • Entlastung einer Gliedmaße oder Überlastung der anderen Seite

  • Veränderung der Haltung: Kopf tief oder unnatürliche Rückenlinie

Mögliche Ursachen

Ein verändertes Gangbild kann viele Gründe haben – von harmlos bis behandlungsbedürftig:

  • Muskelverspannungen oder -verletzungen

  • Gelenkprobleme wie Arthrose, Patellaluxation oder Hüftdysplasie

  • Verletzungen an Sehnen, Bändern oder Pfoten

  • Wirbelsäulenprobleme wie Blockaden oder Bandscheibenvorfälle

  • Neurologische Ursachen, z. B. Schwäche oder Nervenreizungen

  • Schmerzen, die zu Schonhaltungen führen

  • Fremdkörper in den Ballen (z. B. Granne oder Splitter)

Was du tun kannst

  1. Beobachte genau
    Wann tritt das veränderte Laufen auf? Nur morgens? Nach dem Spielen? Beidseitig oder nur einseitig?

  2. Kontrolliere Pfoten und Beine
    Suche nach sichtbaren Verletzungen, Hitze, Schwellungen oder Berührungsempfindlichkeit.

  3. Ruhe gönnen
    Schone deinen Hund für ein bis zwei Tage. Wird es nicht besser oder schlimmer – bitte Tierarzt oder Tierphysiotherapeut aufsuchen.

  4. Laufvideos machen
    Ein kurzes Video vom Gangbild kann dem Tierarzt oder Therapeuten helfen, das Problem besser einzuordnen.

  5. Nicht selbst herumdoktern
    Hausmittel oder Schmerzmittel ohne tierärztliche Rücksprache können schaden – vor allem bei ungeklärter Ursache.

Wann sollte man zum Tierarzt oder Physio?

  • Das Gangbild verändert sich plötzlich oder deutlich

  • Lahmheit hält länger als 1–2 Tage an

  • Weitere Symptome wie Fieber, Apathie oder Fressunlust kommen hinzu

  • Wiederkehrende Probleme nach Bewegung

  • Auffälligkeiten trotz Ruhe

Ein gezielter Befund durch den Tierarzt oder Tierphysiotherapeuten ist wichtig – vor allem, um Folgeschäden durch Fehlbelastung zu vermeiden.

Rolle der Tierphysiotherapie

Nach der tierärztlichen Diagnose kann die Physiotherapie helfen, Beschwerden zu lindern, Muskeln auszugleichen und die Beweglichkeit zu fördern:

  • Mobilisation und gezielte Dehnübungen

  • Wärme-/Kältetherapie

  • Gerätetraining zum Muskelaufbau

  • Ganganalyse und Koordinationsübungen

  • Behandlung von Verspannungen oder Schonhaltungen

Fazit: Früh erkennen schützt vor Folgeschäden

Wenn sich das Gangbild deines Hundes verändert, lohnt es sich, aufmerksam zu sein. Je früher du reagierst, desto besser stehen die Chancen, Ursachen zu erkennen und erfolgreich zu behandeln – für ein langes, bewegliches und schmerzfreies Hundeleben.

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