Dein Hund läuft plötzlich anders?
Läuft dein Hund plötzlich unrund, schont eine Pfote oder zeigt ein verändertes Gangbild? Solche Veränderungen können ein wichtiges Warnsignal für gesundheitliche Probleme sein. Ob muskulär, neurologisch oder orthopädisch – es lohnt sich, früh hinzuschauen und die Ursachen abzuklären, bevor sich Beschwerden verschlimmern.
Typische Anzeichen für ein verändertes Gangbild
Nicht immer ist eine Lahmheit auf den ersten Blick zu erkennen. Diese Anzeichen können subtil sein:
Kurzes Antippen des Bodens mit einer Pfote
Hinken, vor allem nach dem Aufstehen
Schleifende Bewegungen oder Stolpern
Vermehrtes Umsehen während des Laufens
Vermeidung bestimmter Bewegungen (z. B. Treppen, Sprünge)
Entlastung einer Gliedmaße oder Überlastung der anderen Seite
Veränderung der Haltung: Kopf tief oder unnatürliche Rückenlinie
Mögliche Ursachen
Ein verändertes Gangbild kann viele Gründe haben – von harmlos bis behandlungsbedürftig:
Muskelverspannungen oder -verletzungen
Gelenkprobleme wie Arthrose, Patellaluxation oder Hüftdysplasie
Verletzungen an Sehnen, Bändern oder Pfoten
Wirbelsäulenprobleme wie Blockaden oder Bandscheibenvorfälle
Neurologische Ursachen, z. B. Schwäche oder Nervenreizungen
Schmerzen, die zu Schonhaltungen führen
Fremdkörper in den Ballen (z. B. Granne oder Splitter)
Was du tun kannst
Beobachte genau
Wann tritt das veränderte Laufen auf? Nur morgens? Nach dem Spielen? Beidseitig oder nur einseitig?Kontrolliere Pfoten und Beine
Suche nach sichtbaren Verletzungen, Hitze, Schwellungen oder Berührungsempfindlichkeit.Ruhe gönnen
Schone deinen Hund für ein bis zwei Tage. Wird es nicht besser oder schlimmer – bitte Tierarzt oder Tierphysiotherapeut aufsuchen.Laufvideos machen
Ein kurzes Video vom Gangbild kann dem Tierarzt oder Therapeuten helfen, das Problem besser einzuordnen.Nicht selbst herumdoktern
Hausmittel oder Schmerzmittel ohne tierärztliche Rücksprache können schaden – vor allem bei ungeklärter Ursache.
Wann sollte man zum Tierarzt oder Physio?
Das Gangbild verändert sich plötzlich oder deutlich
Lahmheit hält länger als 1–2 Tage an
Weitere Symptome wie Fieber, Apathie oder Fressunlust kommen hinzu
Wiederkehrende Probleme nach Bewegung
Auffälligkeiten trotz Ruhe
Ein gezielter Befund durch den Tierarzt oder Tierphysiotherapeuten ist wichtig – vor allem, um Folgeschäden durch Fehlbelastung zu vermeiden.
Rolle der Tierphysiotherapie
Nach der tierärztlichen Diagnose kann die Physiotherapie helfen, Beschwerden zu lindern, Muskeln auszugleichen und die Beweglichkeit zu fördern:
Mobilisation und gezielte Dehnübungen
Wärme-/Kältetherapie
Gerätetraining zum Muskelaufbau
Ganganalyse und Koordinationsübungen
Behandlung von Verspannungen oder Schonhaltungen
Fazit: Früh erkennen schützt vor Folgeschäden
Wenn sich das Gangbild deines Hundes verändert, lohnt es sich, aufmerksam zu sein. Je früher du reagierst, desto besser stehen die Chancen, Ursachen zu erkennen und erfolgreich zu behandeln – für ein langes, bewegliches und schmerzfreies Hundeleben.