Cool Down nach dem Spaziergang – Regenerationstipps aus der Tierphysiotherapie
Nach einem sommerlichen Spaziergang mit deinem Hund denkt man oft nur ans Trinken und Ruhen. Doch genau wie beim Sport ist auch bei Hunden das richtige „Cool Down“ entscheidend – besonders, wenn sie aktiv, älter oder gesundheitlich vorbelastet sind. Die Tierphysiotherapie kennt effektive Methoden, um Verspannungen vorzubeugen, die Regeneration zu unterstützen und Überhitzung sanft auszugleichen.
Warum ein Cool Down wichtig ist
Nach körperlicher Aktivität sind Muskeln aufgewärmt und durchblutet. Ohne gezielte Nachbereitung kann es zu:
Muskelverhärtungen
Kreislaufproblemen (besonders bei Hitze)
Gelenkverspannungen
verminderter Leistungsfähigkeit am Folgetag kommen.
Ein kontrollierter Übergang in die Ruhephase beugt genau diesen Beschwerden vor – gerade bei älteren Hunden, Sporthunden oder Tieren mit orthopädischen Diagnosen.
1. Langsames Auslaufen statt abruptem Stopp
Beende die Aktivität mit 5–10 Minuten ruhigem Gehen an lockerer Leine – kein abruptes Hinsetzen oder direktes Einsteigen ins Auto. So fährt der Kreislauf kontrolliert herunter, die Muskulatur bleibt geschmeidig.
2. Pfoten & Unterseite kühlen
Gerade im Sommer wichtig:
Pfoten mit einem feuchten Tuch abreiben
Bauch, Achseln und Innenschenkel mit lauwarmem Wasser befeuchten
→ Vermeidet Überhitzung und fördert Temperaturausgleich.
3. Sanfte Massage für beanspruchte Muskulatur
Kurze, kreisende Bewegungen entlang der großen Muskelpartien (z. B. Oberschenkel, Schultern) helfen beim Abtransport von Stoffwechselprodukten, fördern die Durchblutung und unterstützen die Regeneration.
Tipp: Mit leichtem Druck arbeiten, immer in Fellrichtung und nur, wenn dein Hund es genießt.
4. Stretching für Fortgeschrittene
Sanftes Dehnen kann Verspannungen lösen – z. B.:
Vorderläufe nach vorne strecken („Pfötchen geben“ und leicht mitführen)
Hinterläufe nach hinten führen (wenn der Hund das kennt)
Wichtig: Nur dehnen, wenn dein Hund entspannt mitmacht – niemals mit Gewalt!
5. Flüssigkeit & Ruhe
Stelle frisches, nicht eiskaltes Wasser bereit. Achte darauf, dass dein Hund nicht direkt nach der Bewegung übermäßig trinkt – besser in kleinen Portionen. Danach: Ruhige Liegezeit im Schatten oder auf einer kühlenden Unterlage.
Für wen ist das besonders wichtig?
Hunde mit Arthrose, HD, ED oder Rückenproblemen
Senioren mit verminderter Regeneration
Sporthunde (Agility, Mantrailing, etc.)
Übergewichtige Hunde
Hunde mit Kreislaufschwäche bei Hitze
Fazit: Gutes Cool Down schützt vor Folgeproblemen
Ein bewusstes Cool Down gehört zum Bewegungsalltag deines Hundes genauso wie der Spaziergang selbst – gerade im Sommer. Mit wenigen Handgriffen förderst du Gesundheit, Wohlbefinden und die langfristige Leistungsfähigkeit deines Vierbeiners.