Sommerliche Faszienpflege – Wie Wärme die Wirkung noch verstärken kann
Faszien – das Bindegewebe, das Muskeln, Organe und Gelenke umhüllt – spielen eine zentrale Rolle für die Beweglichkeit und Gesundheit deines Hundes. In der Tierphysiotherapie ist Faszienarbeit längst ein fester Bestandteil. Besonders im Sommer lässt sich die natürliche Wärme effektiv nutzen, um Verklebungen zu lösen und die Faszien geschmeidig zu halten.
Was sind Faszien – und warum sind sie so wichtig?
Faszien geben dem Körper Form und Stabilität, leiten Kraft weiter und beeinflussen Bewegungsfreiheit und Wohlbefinden. Werden sie unbeweglich, verklebt oder verhärtet, kann das zu:
Bewegungseinschränkungen
Schmerzen
Schonhaltungen
Stressreaktionen führen.
Faszienpflege ist also nicht nur Therapie, sondern auch Prävention – besonders bei aktiven, älteren oder orthopädisch belasteten Hunden.
Sommer als Chance: Warum Wärme die Faszienarbeit unterstützt
Warme Temperaturen sorgen dafür, dass:
das Gewebe besser durchblutet wird
Muskel- und Faszienstrukturen weicher und dehnbarer sind
manuelle Techniken effektiver wirken
Im Sommer brauchst du keine Wärmepackungen – die Umgebungstemperatur übernimmt den Part. Ideal, um Faszienarbeit in den Alltag zu integrieren.
Methoden der Faszienpflege für Zuhause
1. Streichen & Rollen
Langsame, gleichmäßige Berührungen entlang der Muskulatur fördern den Flüssigkeitsaustausch in den Faszien. Nutze z. B.:
deine Hände
spezielle Faszienrollen oder -bälle für Hunde (nur bei entspannter Reaktion!)
2. Dehnung durch Bewegung
Weiche Untergründe wie Sand, Wiese oder Waldboden regen die Eigenbewegung der Faszien an. Gemeinsame Übungen wie:
Cavaletti-Training
kontrolliertes Bergaufgehen
langsam geführtes Slalomlaufen
fördern die Elastizität.
3. Passive Dehnungen (nur bei geübten Hunden)
Behutsames Dehnen von Vorder- oder Hinterbeinen (immer in Bewegungsrichtung, nie mit Zwang!) kann verklebte Strukturen lösen und den Bewegungsspielraum erweitern.
Anzeichen für fasziale Probleme beim Hund
Steife Bewegungen nach dem Aufstehen
unklare Lahmheiten
Abwehrreaktionen bei Berührung bestimmter Körperregionen
veränderte Gangart oder Sprungverhalten
unruhiges Liegen oder häufige Positionswechsel
Wann Faszienpflege besonders sinnvoll ist
Bei älteren Hunden mit Bewegungssteifheit
Nach intensiver Aktivität oder Sport
Bei chronischen Rücken- oder Gelenkbeschwerden
Zur Regeneration nach OPs oder Verletzungen
Zur Stressregulation bei sensiblen Hunden
Hinweis: Professionelle Unterstützung nutzen
Bei deutlichen Einschränkungen oder Schmerzen sollte die Faszienarbeit nur durch qualifizierte Tierphysiotherapeut:innen erfolgen. Diese erkennen Problembereiche gezielt und wenden individuell passende Techniken an.
Fazit: Faszienpflege gehört zur Sommerpflege dazu
Die Wärme des Sommers schafft ideale Bedingungen, um Faszien zu pflegen, Verspannungen vorzubeugen und Bewegungsfreude zu fördern. Mit einfachen Techniken kannst du deinem Hund regelmäßig etwas Gutes tun – für mehr Leichtigkeit, Vitalität und Wohlbefinden.