Begleitung von Hunden in der Palliativphase – Was wirklich zählt

Wenn ein Hund alt oder schwer krank ist und keine Heilung mehr möglich scheint, beginnt eine besondere Zeit: die Palliativphase. Diese Phase verlangt viel Einfühlungsvermögen, Fürsorge und oft auch Mut von den Haltern. Doch mit dem richtigen Wissen und einer liebevollen Begleitung kann der letzte Lebensabschnitt für Hund und Mensch friedlich und würdevoll gestaltet werden.

Was bedeutet Palliativversorgung beim Hund?

Palliativversorgung bedeutet nicht, das Leben künstlich zu verlängern – sondern das Wohlbefinden des Hundes zu erhalten. Ziel ist es, Schmerzen und Beschwerden zu lindern und eine möglichst hohe Lebensqualität aufrechtzuerhalten, ohne belastende Eingriffe.

Im Fokus stehen:

  • Schmerzmanagement

  • Stressreduktion

  • Mobilität erhalten

  • Liebevolle Zuwendung

Wann beginnt die Palliativphase?

Nicht immer lässt sich ein exakter Zeitpunkt festlegen. Typische Anzeichen sind:

  • Chronische, unheilbare Erkrankungen (z. B. Krebs, degenerative Gelenkerkrankungen)

  • Fortgeschrittenes Alter mit nachlassenden Kräften

  • Rückzug aus dem sozialen Umfeld

  • Zunehmende Inkontinenz oder Appetitlosigkeit

Sprich frühzeitig mit deiner Tierärztin oder deinem Tierarzt über eine palliative Begleitung.

Schmerzfrei durch den Tag

Ein zentraler Bestandteil der Palliativpflege ist die effektive Schmerzbehandlung:

  • Medikamentös: Schmerzmittel, ggf. in Kombination mit sedierenden oder beruhigenden Wirkstoffen

  • Alternativ: Akupunktur, Lasertherapie, Homöopathie, CBD – abgestimmt auf den individuellen Zustand

  • Bewegung anpassen: Kurze, sanfte Spaziergänge können die Mobilität fördern

Wichtig: Beobachte genau, ob dein Hund Anzeichen von Unwohlsein zeigt – auch subtile Veränderungen können auf Schmerzen hinweisen.

Die Umgebung anpassen

Kleine Anpassungen können den Alltag für deinen Hund erleichtern:

  • Rutschfeste Unterlagen helfen bei Unsicherheit auf glatten Böden.

  • Orthopädische Betten entlasten die Gelenke und fördern erholsamen Schlaf.

  • Barrierefreie Zugänge – z. B. mit Rampen oder erhöhten Näpfen.

Rückzugsorte und ruhige Zonen helfen dem Hund, sich sicher und geborgen zu fühlen.

Futter, Pflege und Rituale

Der Appetit kann in dieser Phase schwanken. Biete leicht verdauliches, hochwertiges Futter an – auch kleine Portionen oder Handfütterung sind in Ordnung.

  • Sanfte Pflege: Regelmäßiges Bürsten, saubere Liegeflächen, weiche Pfotenpflege

  • Rituale bewahren: Vertraute Abläufe geben Sicherheit – auch in schwierigen Zeiten

  • Nähe schenken: Körperkontakt, ruhiges Sprechen und gemeinsame Zeit sind heilsam

Emotionale Begleitung und Abschied

Auch der Mensch leidet mit – doch der Hund spürt, wenn du ihm Sicherheit gibst.

  • Innere Haltung: Sei präsent, ruhig und liebevoll – das gibt deinem Hund Halt.

  • Unterstützung suchen: Gespräche mit Tierärzten, Tierheilpraktikern oder Trauerbegleitern können entlasten.

  • Der letzte Schritt: Die Entscheidung zur Euthanasie ist schwer – aber manchmal der größte Liebesdienst.

Wichtig ist, dass du dich gut informierst und die Entscheidung nicht allein triffst. Ein würdevoller Abschied, zu Hause oder in vertrauter Umgebung, ist für viele Tiere tröstlich.

Fazit: In Liebe loslassen

Die Palliativphase ist ein besonderer Abschnitt im Leben eines Hundes – geprägt von Fürsorge, Nähe und Achtsamkeit. Auch wenn der Abschied schwerfällt, kannst du deinem Hund in dieser Zeit ein Geschenk machen: ein Leben in Würde bis zum letzten Moment. Mit Mitgefühl, Verständnis und kleinen Gesten begleitest du ihn auf seinem letzten Weg – und wirst spüren, wie tief die Verbindung zwischen euch wirklich ist.

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